Die Statue des Überlebenden in Chatyn |
Am Eingang der Gedenkstätte steht eine eindrucksvolle Statue, die Leonard Lewin entworfen hat. Er ist ein bekannter belarussischer Architekt, der verschiedene Orte des Gedenkens gestaltet hat und Mitglied der jüdischen Gemeinde Minsk ist. Die überlebensgroße Statue zeigt einen alten Mann, der seinen toten Sohn auf den Armen trägt. Er symbolisiert einen der wenigen Überlebenden des Dorfes, der nach dem Massaker aus dem Wald zurückkehrte. Die 162 Bewohner des Dorfes, darunter beinahe die Hälfte Kinder, wurden von der SS in eine Scheune getrieben, die in Brand gesteckt wurde. Auf der Gedenkstätte stehen graue Betoneinfassungen, die die Grundrisse der zerstörten Häuser darstellen. Die Glocken an der Spitze der stilisierten Schornsteine schlagen alle dreißig Sekunden.
Der "Friedhof der Dörfer" |
Nach der Besichtigung Chatyns fuhren wir nach Bobrujsk, einer kleinen Stadt etwa zwei Stunden von
Minsk entfernt. Dort verbrachten wir im Kinderlager „Bobrjonok“ unsere letzten zwei Tage. Die Unterkunft war sehr einfach. Sie liegt mitten im Wald und besteht aus flachen Bungalows, die bunt bemalt sind, aber denen das Alter anzusehen ist. Nachdem sich alle mit Mückenspray eingesprüht hatten, gingen die ersten gleich auf den Fußballplatz auf dem Gelände. Zum Essen fuhren wir mit einem Bus, der leider so alt war, dass die Klimaanlage nicht mehr ging, und draußen waren es fast 30 Grad. Geschlafen haben wir in diesem Camp in großen Zimmern mit mindestens 12 Betten.
Außerdem gibt es dort nur eine Dusche aus der zeitweilig auch nur kaltes Wasser kam, aber nach dem ersten Schreck hatten sich alle an die Unterkunft gewöhnt. Denn sie hatte auch ihre Vorteile: Nach dem Abendessen haben wir alle zusammen am Lagerfeuer gesessen. Auch in der Hoffnung, dass dort nicht so viele Mücken sind. Im Hostel in Minsk hatten wir leider nur die Terasse als Gemeinschaftsraum, deswegen war das sehr schön. Mit Gitarre haben uns die Belarussen viele landestypische Lieder vorgesungen.
Lagerfeuer in Bobrjonok |
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